Neulich beim Play the Blues Live Workshop in Berlin kam diese Frage auf: „Was kann man zusätzlich zur Blues-Tonleiter sonst noch so im Blues spielen?“
✅ Die spontane Antwort:
Vorab: Zugrunde liegt die einfache 12-taktige Bluesform in C.
Du kannst über alle drei Akkorde des einfachen Blues mit der Bluestonleiter der Tonika improvisieren (Solo spielen). Bsp: Blues in C: Du spielst die C-Bluestonleiter (C, Eb, F, G, Bb, C) über die drei Akkorde C7, F7, und G7.
Du kannst auch mal nicht nur die Bluestonleiter spielen, sondern auch die Akkordtöne der drei Akkorde im Solo benutzen. Bsp. Takt 9 G7 (G, H, D, F) spielst du z.B. H-D-H-G. Und in Takt 10 F7 (F, A, C, Eb) spielst du z.B. A-C-A-F.
Du kannst zusätzlich zu den Akkordtönen auch einen chromatischen Vorhalt einbauen. Bsp. Takt 9 G7 (G, H, D, F) spielst du z.B. Bb-H-D-H-G Und in Takt 10 F7 (F, A, C, Eb) spielst du z.B. G#-A-C-A-F
Du kannst zusätzlich zu den Akkordtönen auch einen chromatischen Durchgangston einbauen. Bsp. Takt 9 G7 (G, H, D, F) spielst du z.B. Bb-H-D-G-Gb-F Und in Takt 10 F7 (F, A, C, Eb) spielst du z.B. G#-A-C-F-E-Eb
Nachtrag zu 4. : Das geht natürlich auch auf der Tonika C7. Bsp. Takt 10 C7 (C, E, G, Bb) spielst du z.B. D#-E-G-C-Cb (=H)-Bb (dt.B).
Und noch ein Hinweis: Das englische "B" wird im Deutschen als "H" bezeichnet, und das englische "Bb" (b-flat) entspricht dem deutschen "B"…
Hast du noch eine spezifische Blues-Frage? Dann stell sie gerne in den Kommentaren oder schreib mir!
Heute möchte ich dir ein Stück von mir vorstellen. Um das Stück zu lernen und nachzuspielen, habe ich dir die Noten und die Akkordfolge aufgeschrieben. Das ist übrigens meine Hommage an Bobby Hebb und seinen weltbekannten Song „Sunny“.
Wenn du dazu improvisieren möchtest, dann eignet sich die A-Moll Pentatonik hervorragend. Das sind folgende Töne: A, C, D, E, G, A.
Zusätzlich zur A-Moll Pentatonik kannst du auch noch den Ton H (= engl. B) und die Bluenote Eb dazu nehmen. Viel Spaß beim Ausprobieren:
Die Premiere war ein voller Erfolg: Die beiden diesjährigen „Spanien Workshops“ waren gut besucht, die Auftritte der Teilnehmer:innen sehr gelungen und alles in allem war’s ein großer Spaß (den wir in 2024 übrigens wiederholen).
Hier ein paar Rückmeldungen aus den Kursen:
„Optimale Vorbereitung in den verbleibenden Wochen bis zum Workshop war für mich der Online Kurs „Play the Blues“. Unsere Workshop-Gruppe war auch ohne Bass und Schlagzeug super aufgestellt. Bluesrocker, Jazz-Orientierte und eine klassisch ausgebildete Klarinettistin. Die Live-Auftritte im Jazz-Keller und im Rock-Cafe waren super – Wolfgang am Bass und Dolf Sneijers der Chef der Drum School am Schlagzeug. Mit dem Groove kamen die unvermeidlichen Fehler beim Spielen eher wie das Salz in der Suppe daher. Das Feedback des Publikums war top. El Puerto ist bereits ohne Workshop ein Paradies: Natur, Klima, Kulinarik, andalusische Kultur und Mentalität…! Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei und „Spanisch für Anfänger“ ist schon aus meiner Bücherkiste hervorgeholt.“
Michael Schmidt (Bochum)
„Der Einstieg, also sich einzustimmen und die Töne erst mal stimmlich zu erkunden, bevor man sie auf das Instrument überträgt, war ungewohnt, aber optimal. So etwas sollte man als Instrumentalist tatsächlich viel öfter machen. Die Atmosphäre war locker; dennoch hat Wolfgang – und das habe ich geschätzt – Disziplin eingefordert. Die Themen waren breit gefächert und die Vermittlung z.B. des verwendbaren Tonmaterials kam in gut portionierten Häppchen. Besonders wertvoll waren für mich die Anregungen für zielgerichtetes Einspielen und Üben. Auch die Band-Erfahrung hätte ich nicht missen wollen. Die beiden Mini-Auftritte gaben uns ein Ziel und auch ein bisschen Druck und wir erlebten, wie wir unter „erschwerten“ Bedingungen funktionieren. Die Zusammensetzung der Teilnehmer war interessant, man konnte gegenseitig voneinander profitieren. Auch ausserhalb der Kurseinheiten ergaben sich spannende Gesprächsthemen.“
Mireille Mollet (Luzern, CH)
Wenn du dich für einen dieser Spanien-Workshops , einen Tagesworkshop in Berlin oder was demnächst sonst noch so angeboten wird interessierst, dann trag dich gerne unverbindlich in meinen Workshop-Newsletter ein. Dann erfährst du neue Termine so früh wie möglich.
Die Blues-Skala ist immer aus folgenden 6 Tönen / Stufen aufgebaut:
1 – Der Grundton
b3 – kleine Terz
4 – reine Quarte
b5 – verminderte Quinte (*)
5 – reine Quinte
b7 – kleine Septime
(*) Die b5, also die verminderte Quinte, wird manchmal auch als #4, also übermäßige Quarte notiert. Dies ist übrigens die sog. „Blue Note“.
Wenn du dich für meine „Play the Blues live“ Improvisationsworkshops interessierst, dann schau dir gerne hier die nächsten Termine an und trag dich hier in meinen Workshop-Verteiler ein.
Die Zutaten sind 1. Puls (= Tempo = Downbeat = Viertel) 2. Einteilung (durch Takte z.B. 4/4 Takt) 3. Unterteilung (durch kleinere Notenwerte z.B. Achtel). Bitte gleich mitmachen. Viel Spaß
„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Moll-Blues und einem normalen Blues in Dur?“
Diese Frage bekomme ich im Unterricht immer wieder gestellt.
Im folgenden Video möchte ich die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede dieser beiden Spielarten des Blues vorstellen:
Einfach erklärt: Wie spiele ich einen Blues in Moll?
Gemeinsamkeiten:
Beide werden fast immer in der 12-taktigen Bluesform gespielt. Das bedeutet dass sich die harmonische Abfolge des Blues nach 12 Takten wiederholt.
Du kannst über beide Bluesarten mit der Blues-Tonleiter spielen und improvisieren. Du kannst also z.B. die H-Blues-Tonleiter über einen Blues in H-Moll und auch über einen Blues in H-Dur spielen. Das deutsche H entspricht dem englischen B.
Unterschiede:
Im Moll-Blues werden auf der Tonika und der Subdominante Moll-Akkorde gespielt, wohin gegen beim Blues in Dur auf der Tonika und Subdominante Dominantseptakkorde gespielt werden.
Um den harmonischen Überblick über einen 12-taktigen Moll-Blues zu bekommen, teilst du ihn wie üblich erstmal in drei mal vier Takte ein:
Takte 1-4: In den ersten vier Takten hörst du den Moll 7 Akkord der Tonika Hm7.
Takte 5-8: In den nächste 4 Takten hörst du zwei Takte lang die Subdominante Em7 und dann wieder 2 Takte die Tonika Hm7.
Takte 9-12: In den letzten 4 Takten kommt zunächst ein Dominantseptakkord auf der VI. Stufe der natürlich Moll-Tonleiter vor – das ist in dieser Tonart der G7. Danach geht es einen Halbton tiefer auf die Dominante F#7 und dann wieder back home zur Tonika Hm7 in den letzten zwei Takten.
Die Akkorde lauten also wie folgt (jeweils ein Takt): Hm7 Hm7 Hm7 Hm7 Em7 Em7 Hm7 Hm7 G7 F#7 Hm7 Hm7
Warum ich jetzt ausgerechnet diese Tonart gewählt habe? Na ganz einfach, wir lernen heute den berühmtesten Moll-Blues „The thrill is gone“ in der Version von B.B. King. Der steht in der Tonart H-Moll (oder auf englisch gesagt: B-Minor).
Die H-Moll Blues-Tonleiter hat folgende 5 Funktionstöne:
Grundton H, kleine Terz D, Quarte E, die Bluenote F, Quinte F#, und kleine Septime A und wieder den Grundton H.
Bei „The thrill is gone“ gibt es gleich am Anfang ein typisches B.B. King Gitarren-Intro, wo genau diese Tonleiter verwendet wird.
Blues in H-Moll Blues (bzw. im Englischen B-Minor)
Im Playback anbei spiele ich dir das Intro einmal vor und danach kannst du es auf deinem Instrument selber nachspielen.
Viel Spaß dabei und lass mich wissen, wie du damit zurecht kommst! Ich freue mich über deinen Kommentar, Dein „Howlin’ Wolfgang“
PS: Vielleicht interessiert dich ja mein E-Mail-Kurs „Play the Blues“ an der Jazzschule Berlin. Schau dir hier das Video von Schulleiter Claus Rückbeil und ein paar Übungendazu an: jazzschule-berlin.de/specials/play-the-blues/
Wie man die Blues-Tonleiter nicht nur im Blues spielen, sondern auch in normalen Songs und in Jazzstandards verwenden kann.
Da die Bluestonleiter von der Moll-Pentatonik abgeleitet wird, kann man sie genauso wie die Moll-Pentatonik über einen Moll-Akkord spielen, wie du im Video hören kannst. Oder auch über ganze Stücke welche in Moll stehen.
Was haben Moll-Pentatonik und Blues-Tonleiter gemeinsam?
Da die Moll-Pentatonik aber auch aus den selben Töne wie die Dur-Pentatonik der parallelen Durtonart besteht, kannst du sie auch über Dur-Stücke in der Dur-Parallele verwenden.
Die A-Moll Pentatonik besteht also aus den selben Tönen wie die C-Dur Pentatonik und hat folgende fünf Funktionstöne:
Grundton A
kleine Terz C
Quarte D
Quinte E
kleine Septime G
… und wieder den Grundton A.
Bei der A-Blues Tonleiter wird nun zusätzlich zwischen der Quarte und der Quinte ein chromatischer Ton eingeschoben.
Dieser Ton wird in der Regel als Bluenote bezeichnet. In unserem Fall in der
A-Bluestonleiter ist das der Ton zwischen D und E. Das ist die Bluenote D#.
In dem berühmten Jazzklassiker „Take Five“ von Paul Desmond wird gleich am Anfang des Themas eine Bluesphrase par excellence verwendet. Ich habe sie in A-Moll notiert und in einen 4/4 Takt übertragen, damit man sie leichter lernen und in jedem „normalen“ 4/4 Stück anwenden kann.
Ein Tipp: Die Melodie beginnt mit der Quinte E unterhalb des Grundtons A.
Zunächst einmal nur die einzelnen Töne ohne Rhythmus:
E A C D D# E D# D C E G A
Im Playback zum Download spiele ich dir die Phrase zweimal vor – dann kannst du sie auf deinem Instrument selber nachspielen: Bluesttonleiter-Take-five-lick.mp3
Am Beispiel des 2-taktigen Gitarren-Riffs vom Lied „La Grange“ der Gruppe ZZ Top möchte ich dir zeigen, wie du dir rhythmische Phrasen mit „Offbeats“ sicher drauf schaffst. Stichwort: Synkope. Das ist eine typische Lektion aus meinem neuen Rhythmus Kurs „Let’s Groove“. Weiter unten findest du die Notation mit Zählzeiten, ein Übe-Play-Along und weitere Links.
Aber jetzt gönn‘ dir erstmal diese 2min mit folgendem Video:
Video: Offbeats lernen – Wolfgang Obert (02:17)Das 2-taktige Blues-Riff mit jeder Menge Offbeats…
Rhythmus und Groove sind die wahrscheinlich wichtigsten Elemente einer gelungenen Blues-, Rock- oder Jazz-Improvisation. Nicht dass die gespielten Töne unwichtig wären, auf keinen Fall, aber die viel zu selten gestellte Frage ist doch die:
„Hören – Mitmachen – Verstehen ist das Motto von Let’s Groove!. Hol dir die kostenlosen Probelektionen. Du lernst rhythmische Figuren, durch die perfekte Verknüpfung von auditiven, und visuellen Übungen.“
Entstehung und Geschichte eines Improvisationskurses
Das erste Mal als ich mit Blues infiziert wurde, war im letzten Jahrhundert, genauer: Im Sommer 1972.
Damals schenkte mir mein Vater ein Kassettenradio, mit dem man alles was im Radio lief aufnehmen konnte. (Wer kann sich daran noch erinnern? Nix Youtube oder Spotify …) Im Gegensatz zu meinen Freunden und Schulkameraden interessierte ich mich aber nicht für die gängige Popmusik inklusive deren Bravo-Poster, sondern für diese seltsame Blues- und Jazz-Musik.
Hallo lieber Musiker und Bluesfan,
was ist eigentlich mit der Dur-Terz im Blues? Diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt, wenn von der Blues-Tonleiter die Rede ist. In der gibt es ja bekanntlich keine große Terz (= Dur-Terz).
Hier die Töne der C-Blues-Tonleiter: C, Eb, F, F#, G, Bb, C
Heute möchte ich dir zeigen wie man die Dur-Terz in einem 12 Takt Blues unterbringen kann. Dafür habe ich mir die erste Phrase von Horace Silver’s „Sister Sadie“ geborgt.
Durch die Anwendung auf allen drei Dominantseptakkorden bekommst du sie schnell ins Gehör und in die Finger.
Zusätzlich zur Durterz verwendet Horace Silver auch noch die große Sechste aus der Durtonleiter. Bsp. C7: Große Terz = Ton E und große Sechste = Ton A.
Der Ton D# ist hier nur eine chromatischer Vorhalt zur großen Terz E.
Dieses Prinzip kannst du auf jeden der drei Dominantseptakkorde im Blues anwenden so wie ich es in diesem Beispiel gemacht habe.
Viel Spaß beim Auschecken und Nachspielen wünscht euch euer
Wolfgang Obert
Hallo liebe Musikerin, hallo lieber Musiker, ich habe ein E-Book „Play the Blues Starter Paket in F“ zusammen gestellt, und darin zeige ich dir die wichtigsten Akkorde, die im 12-taktigen Blues Schema verwendet werden. Vom einfachen traditionellen Delta Blues, zum New Orleans Blues, über Jazz- Blues, bis hin zum Moll-Blues.
Blues Begleitung leicht gemacht – das ist drin:
Für Begleit-Instrumente: Du erfährst, wie die jeweiligen vierstimmigen Akkorde grundsätzlich aufgebaut sind und wie man sie auf der Gitarre und dem Klavier greift. Für die Gitarre gibt es zusätzlich noch die Griffdiagramme (TABs).
Für Solisten: Dazu gibt es für jede Blues-Form jeweils ein Playback, zu dem du spielen und improvisieren üben kannst.
Hier kannst du dir das komplette Paket mit PDF und 6 PlayAlongs kostenlos herunter laden:
Ich wünsche dir viel Spaß damit Dein Wolfgang Obert
PS: Du möchtest (besser) improvisieren lernen? Vielleicht kann ich dich dabei unterstützen. Dieses Starterpaket passt nämlich perfekt zu meinem Online-Kurs Play the Blues. Der hat 44 aufeinander aufbauende rhythmisch-melodische Improvisations–Lektionen inklusive PlayAlongs zum Üben. Weitere Informationen und Probelektionen dazu gibt es hier.
heute möchte ich euch zeigen wie man einen typischen „Blues Lick“ im Jazz anwenden kann. Licks sind kurze Phrasen welche in der Regel zwischen zwei und vier Takte lang sind.
Phil Woods, einer der besten Jazz-Altsaxophonisten aller Zeiten, spielt hier über eine II-V-I Akkord-Progression in Dur, die Blues-Tonleiter der Tonika und es klingt einfach nur gut.
Du hörst diese Phrase genau bei Minute 2:20 in seinem Solo von 1957 über “In your own sweet way“, einer Komposition von Dave Brubeck in der Tonart Bb-Dur: https://youtu.be/5xaEXLh213w?t=2m
Ich habe diesen kurzen Blues Lick für euch zum Nachspielen in der Tonart F notiert und aufgenommen, da der Kurs „Play The Blues“ auch in klingend F steht .
Versucht diese Phrase auch in anderen Tonarten (z.B. Bb) zu spielen, dann habt ihr beim Improvisieren immer eine „bluesy“ Linie über II-V-I parat.
Hier noch die Bb und die Eb-Stimme dazu:
Phil Woods, einer der besten Jazz-Altsaxophonisten aller Zeiten, spielt hier über eine II-V-I Akkord-Progression in Dur die Blues-Tonleiter der Tonika und es klingt einfach nur gut.
Viel Spaß beim Auschecken und Nachspielen wünscht euch euer
Immer wieder erreicht mich die Frage, wie man richtig übt. Dazu habe ich ein paar grundlegende Tipps für dich:
Übe lieber täglich zehn Minuten, als einmal pro Woche zwei Stunden. Regelmäßig und konzentriert üben zahlt sich aus.
Vermeide es Fehler einzuüben. Das passiert, wenn du Dinge zu schnell spielst. Passe deine Übung von Tempo und Schwierigkeitsgrad so an, dass du sie viermal hintereinander fehlerfrei spielen kannst.
Nimm dir ggf. eine schwierige Stelle isoliert vor und übe diese langsam im Kreis. Das kann etwas so simples sein wie ein großes Intervall oder eine trickreiche Stelle, an der du immer wieder hängen bleibst. Erst wenn diese Stelle sitzt, kannst du das ganze Stück / die ganze Übung wieder komplett und vor allem richtig durchspielen.